Die Eheliche Liebe

Emanuel Swedenborg

Ernst Benz spricht diesem Buch einen besonderen Rang zu. Zum einen sei es der erste nennenswerte Versuch zu einer christlichen Theologie von Sexus, Liebe und Ehe überhaupt. Zum anderen habe es einen kaum abschätzbaren Einfluss auf die großen Geister des deutschen Idealismus und der deutschen Romantik gehabt und wirke damit bis heute weiter. Auch für Swedenborg war es ein besonderes Buch, denn sein Gegenstand sei nicht theologischer, sondern moralischer Natur (Doc. 245). Dementsprechend spiegeln sich in diesem Buch wie in keinem anderen die Sitten und Bräuche seiner Zeit. Möglicherweise verdankt es seine Entstehung einer Anregung von Gabriel Beyer, einem frühen Schüler Swedenborgs. Dr. Beyer schrieb am 18. März 1766 in einem Brief: »Ich habe noch einen weiteren Wunsch. Gerne sähe ich es, wenn das Thema Ehe vollständig behandelt würde. Es weckt bei denen, die zarte Gefühle haben, peinliche Gewissensfragen; und bei der Masse der Menschen ist kein rechtes Verständnis vorhanden, geschweige denn eine anständige Erklärung.« Zwei Jahre später lag das gewünschte Werk vor. Swedenborg verband in ihm seine hochabstrakte Vorstellung der Ehe des Guten und Wahren mit dem konkreten Verhältnis zwischen Mann und Frau unter den gesellschaftlichen Bedingungen des 18. Jahrhunderts. Wer nach einer tiefreligiösen Sinnfüllung der Ehe sucht, der sollte dieses Werk nicht außer Acht lassen.
Anzahl Seiten:
Ort / Erscheinungjahr: Zürich / 1995
ISBN: 978-3-85927-242-2